10 Jahre raspiBackup (Retrospektive von framp)
Heute (07. August 2023) vor 10 Jahren wurde die erste Version von raspiBackup in meinem lokalen cvs abgelegt.
revision 1.1
date: 2013-08-07 21:28:14 +0200; author: framp; state: Exp; commitid: 10052029FC71A98602F;
Initial version
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Dieses cvs existiert leider nicht mehr, denn es wäre schon interessant zu sehen, wie sich das Script in den 10 Jahren verändert hat. Initial waren es um die 50 Codezeilen. Jetzt sind es 8000 Codezeilen.
In der wayback machine habe ich auf dieser Webseite 6/2013 eine initiale Version von raspiBackup gefunden. Ich habe sie auf meiner Webseite als raspiBackup_201306.sh abgelegt. Es waren nicht 50 sondern 314 lines of code.
Weihnachten 2013 schenkte mir mein Sohn eine Raspberry. Mit Begeisterung begann ich, mit ihr zu arbeiten und schnell kam eine zweite Raspberry dazu, die dann auch in Produktion eingesetzt wurde. Da SD-Karten leider nur eine beschränkte Haltbarkeit haben, entstand raspiBackup. Erst nur privat genutzt - aber nachdem es doch sehr gut seinen Dienst verrichtete, wurde es der Community zur Verfügung gestellt.
Was dadurch an Aufwand dazu kam, hatte ich unterschätzt: Es ist ein Unterschied, ob man ein kleines Script selbst schreibt und nutzt, oder es von anderen Usern genutzt wird. Es mussten sehr viele Tests auf falsche Eingaben und Systemumgebungen zugefügt werden. Dazu mussten dann auch entsprechende Fehlermeldungen geschrieben werden. Da die Fehlermeldungen nur kurz sind, entstanden parallel diverse Webseiten, auf denen die Funktionsweise von raspiBackup beschrieben wird, sowie detailliertere Beschreibungen der Fehlermeldungen und wie die Fehler beseitigt werden können.
Um die initiale Installation zu vereinfachen, entstand dann der Installer. Bald fanden sich auch Freunde von raspiBackup, die halfen, die Sprachunterstützung für Finnisch, Chinesisch und Französisch zusätzlich zu Deutsch und Englisch zuzufügen.
Es gab viel Feedback und Vorschläge von raspiBackup Nutzern, was noch nützliche Features in raspiBackup wären. Ohne diese Anregungen der raspiBackup Nutzer würde raspiBackup immer noch die initiale Funktion haben, die ich bei mir @home benötige. Es gab und gibt viele Helfer. Initial hatte ich mal eine Webseite gepflegt, auf der alle Helfer aufgeführt wurden. Irgendwann wurde es einfach zu viel und ich habe die Webseite vom Netz genommen.
Durch diese Hilfe entwickelte sich raspiBackup über die 10 Jahre fortwährend in seinem Funktionsumfang weiter. Zuerst kamen alle Feedbacks über die Kommentarfunktion auf meiner Webseite. Das erwies sich aber als sehr umständlich und schließlich wurde der cvs Code in GitHub abgelegt. Dadurch wurde das Erstellen von Featurerequests wesentlich vereinfacht. Zusätzlich ist seitdem das Berichten von Fehlern und Fragen zur raspiBackup Nutzung wesentlich einfacher.
Relativ schnell hatte ich mich dann in dem deutschen Raspberry Forum angemeldet. Die Mitglieder dort halfen mir sehr, meine Raspberry kennenzulernen und zu nutzen. Irgendwann fragte ich dann an, ob es nicht Sinn macht, ein Backup Subforum zu erstellen, was dann auch getan wurde. Seitdem helfe ich in dem Unterforum bei Fragen zu raspiBackup.
Ich halte eigentlich nicht viel von Videos, sondern präferiere textuelle Beschreibungen, denn darin kann man suchen. Aber im langweiligen Coronazeitraum erstellte ich dann doch verschiedene Videos zu raspiBackup und publizierte sie auf Youtube. Viel Aufwand habe ich dazu nicht getrieben - im Gegensatz zu anderen Leuten, die sehr fancy Videos auf Youtube publizieren: Ein paar Slides erstellt und die wurden dann im Präsentationsmodus erklärt. Später habe ich dann noch ein paar Videos mit praktischer Nutzung von raspiBackup auf der Befehlszeile erstellt. Aber die Zahl der Leute, die sich die Videos ansieht wächst. Der Aufwand war also nicht unnütz.
Franjo vom Raspberryforum schrieb ein kleines Tool namens raspiBackupDialog, mit welchem der Backup und Restore mit raspiBackup dialoggeführt vorgenommen werden kann.
Irgendwann erstellte ich auch eine Facebookgruppe zu raspiBackup. Initial konnten mich darüber raspiBackup Nutzer direkt kontaktieren. Das wurde mir dann aber irgendwann zu viel, da es letztendlich zu einem unbezahlten 7/24 Hotlinesupport für raspiBackup wurde.
Schließlich habe ich mal ein Paypalkonto eingerichtet, auf welches jeder dem raspiBackup gefällt, spenden kann. Außerdem kann jeder als Sponsor über GitHub spenden.
Reich werde ich dadurch natürlich nicht, aber es wird damit die Arbeit erkennbar gewürdigt, die ich in raspiBackup Entwicklung und Support reinstecke.
Auch kann ich damit Test-Hardware kaufen, denn ich kann und will nicht meine Produktivsysteme stilllegen, um raspiBackup zu testen und zu maintainen. Außerdem bin ich nicht mehr bereit, einen Cent in benötigte HW für raspiBackup zu stecken. raspiBackup ist kostenlos verfügbar und Nutzer sollen sich erkenntlich zeigen und die benötigte HW durch Spenden finanzieren.
Zum Beispiel spendete ein Nutzer ein CM4, damit ich NVMe Support in raspiBackup einbauen und testen konnte.
Aus den allgemeinen kleinen Spenden konnte ich einen RPi4 mit 8GB Memory erwerben und den Ubuntu Support in raspiBackup einbauen.
Schließlich hat jemand gespendet, damit ich mir einen RPi5 kaufen konnte. Die Spende gab es, da es ein auf einem RPi4 nicht reproduzierbares Problem mit rpi-clone gab. So konnte ich dann final das intermittierende Problem auf der RPi5 nachvollziehen und fixen. (rpi-clone ist ein nützliches Clonetool - kein Backuptool wie raspiBackup, aber oft nachgefragt, auf welches ich auch ein Auge habe.)
Im Mai 2025 hat simonz viel Einsatz und Energie in ein neues git Repository raspiBackupDoc gesteckt, um die bisherige Dokumentation von raspiBackup auf meiner Webseite in dieses Repository zu bringen und die Dokumentation dadurch wesentlich zu verbessern. Sämtliches Tooling wie auch der Transfer und Anpassung von meinen Webseiten ins Repository ist sein Verdienst. Dieses Repository und die daraus generierte raspiBackup Dokumentation wird zukünftig die Dokumentation auf meiner Webseite ablösen.
Zusätzlich entstanden viele kleine Scripte, die raspiBackup in seiner Nutzung unterstützen.
Hiermit gebe ich eine virtuelle Runde Freibier zur Feier des Tages aus.